Dienstag, 22. September 2009

Geburtsstress für Säuglinge

Für Neugeborene sorgt der Geburtsvorgang für großen psychischen und physi-schen Stress. Bei vielen Säuglingen wird dabei der Kopf stark zusammenge-presst, so dass Asymmetrien und Kompressionen des Schädels entstehen kön-nen. Mögliche Folgen sind Schreien, Spucken, Schlafprobleme und das KiSS-Syndrom. Beschwerden, die ein Osteopath meist wirksam behandeln kann.

Bei einer normalen, natürlichen Geburt wird der Schädel des Kindes beim Durchtritt durch das Becken der Mutter um bis zu zwei Zentimeter zusammen-gedrückt. Die Presswehen durch den engen Geburtskanal können die Schädel-knochen des noch nicht verknöcherten Säuglingsschädel regelrecht übereinan-der schieben. Das kann Blutergüssen verursachen und die empfindlichen Wir-bel blockieren.
Schwierige Geburten, sowie Zangen- oder Saugglockengeburten lassen den Schädel oft um ein Vielfaches mehr zusammendrücken, was die Gefahr von Asymmetrien, hauptsächlich im Bereich des Hinterhauptsbeins oder des oberen Halswirbelbereichs, deutlich erhöht. Dem enormen Druck sind aber nicht nur der Kopf- und Halsbereich des Säuglings ausgesetzt. Über das Muskelsystem, Bänder, Sehnen und anderes Gewebe wirkt sich dieser auf die gesamte Wir-belsäule und das Becken aus.
Die Kompressionen im Schädelbereich engen häufig die beiden Löcher an der Schädelbasis ein, durch die die Blut- und Nervenbahnen ziehen. Betroffen sind davon vor allem der Eingeweidenerv und der Zungen-Schlund-Nerv. Unbehan-delt können solche Asymmetrien zu übermäßiges Schreien, Spucken, Blähun-gen, Schlafstörungen, Haltungsasymmetrien wie Schiefhals, übermäßige Er-regbarkeit, innere Unruhe und vieles mehr führen.
Der Osteopath kann die Ursachen solcher Beschwerden aufspüren und behan-deln. So zeigt sich, dass bei Schreikindern häufig die Hirnhaut stark gespannt ist. Kinder mit einer Drei-Monats-Kolik leiden hingegen oft an einer Einengung des Eingeweidenervs, der die Verdauung steuert. Bei Spuckkindern ist oft der Zungen-Schlund-Nerv in seiner Funktion beeinträchtigt. Der Schiefhals, der bei der Schwangerschaft oder der Geburt entstehen kann, wird meist durch einen eingeklemmten Hirnnerv ausgelöst. Für das Aufspüren und Behandeln nutzt der Osteopath ausschließlich seine geschulten Händen und arbeitet völlig schmerz-frei für das Baby.
Manualtherapeuthen und Chiropraktiker erklären diese Symptome auch mit dem KiSS-Syndrom (Kopfgelenkinduzierte Symmetriestörung), mit dem eine Fehlhaltung der oberen Halswirbelsäule bezeichnet wird. Diese Diagnose gilt bei vielen Kinderärzten als umstritten. In der Manualtherapie und Chiropraktik wird diese Problematik durch Mobilisation der oberen Halswirbelsäule behan-delt.
Aus osteopathischer Sicht haben die einzelnen Symptome des KiSS-Syndroms meistens unterschiedliche Ursachen. In seiner Untersuchung spürt der Osteo-path diese verschiedenen Ursachen auf, um anschließend die verantwortlichen Blockaden zu lösen.

Thema: Hilfe für Schreikinder

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