Mittwoch, 23. September 2009

Osteopathie bei ernährungsbedingten Kopfschmerzen

Verband der Osteopathen Deutschland e.V.
Osteopathie bei ernährungsbedingten Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind, wie andere Schmerzen auch, Signale des Körpers, die richtig gedeutet werden müssen, um sie wirksam zu bekämpfen. Oft kann dabei der detektivische Spürsinn eines Osteopathen helfen.
Martin S. ist 48 Jahre alt und als Vertriebsleiter in einem mittelständi-schen Unternehmen fast rund um die Uhr aktiv. Er ist viel unterwegs, betreibt Sport, benötigt wenig Schlaf, wie er meint, und leidet seit Jahren immer wieder an unerträglichen Kopfschmerzen. Nachdem die von ihm aufgesuchten Ärzte keine organische Ursache hierfür feststellen können, sucht Martin S. auf Empfehlungen von Freunden den Osteopathen Ri-chard Weynen in Schongau auf.
Ich war überrascht,“ so Martin S., „dass Herr Weynen vor der eigentli-chen Untersuchung so viel von mir wissen wollte.“ So hat dieser ihn nicht nur nach seinem Beschwerdebild, sondern möglichen Vorerkrankungen und Unfällen, aber auch nach seinen Lebens- und Arbeitsgewohnheiten befragt. Martin S. berichtet, dass er neben den Kopfschmerzen immer mal wieder unter Schmerzen im unteren Rücken leidet. Auf gezielte Nachfrage hin erwähnt er, dass sein Arbeitsalltag ihm kaum Zeit für re-gelmäßige größere Mahlzeiten lasse und er häufig erst abends seine Hauptmahlzeit zu sich nehme. Schlank wie er ist, achte er aber auf ge-sunde Ernährung und Vollkornprodukte sowie auf einen hohen Salatan-teil. Seine Verdauung sei in den letzten Jahren eher unregelmäßig, und wenn, dann neige er eher zur Verstopfung.
Nach der ausführlichen Anamnese folgt die manuelle Untersuchung. Dabei führt Richard Weynen mit seinen Händen zahlreiche Tests durch, mit denen er die Lage, Position, Bewegung und Beweglichkeit der ein-zelnen Körperstrukturen und Gewebe prüft. Die „Antworten“, die er dabei vom Organismus erhält, führen ihn schnell weg von Kopf- und Halsregi-on hin zum Bauch. Hier stellt er bei Martin S. insbesondere eine Beein-trächtigung der Lage, der Beweglichkeit und des Muskeltonus von Dünn- und Dickdarm fest. Die Faszien - dünne Bindegewebshäute die, die ein-zelnen Körperstrukturen miteinander verbinden - und die Aufhängestruk-turen um die einzelnen Darmabschnitte herum sind an einigen Stellen stark gespannt und fixiert, insbesondere die, die zur Bauchwand, zum Becken und zur Lendenwirbelsäule ziehen.
Zur Behandlung dieses organischen Befundes verwendet Osteopath Richard Weynen vorwiegend viszerale Techniken. Mit ihnen kann er die inneren Organe und deren Anheftungen, die Faszien, die Faszie-nauskleidungen der großen Körperhöhlen und die dazugehörigen Ner-ven- Blut- und Lymphgefäße behandeln. So stellt er die gesunden Span-nungsverhältnisse im Darmbereich wieder her und unterstützt die natür-lichen Rhythmen und Bewegungen des Darms im Zusammenspiel mit den anderen inneren Organen und Strukturen.
Was aber haben die inneren Organe mit den chronischen Kopfschmer-zen zu tun? Bei Martin S. liegt die Hauptursache wohl in seinen Ernäh-rungsgewohnheiten. Durch die immer wieder späte Aufnahme der
Thema: Kopfschmerzen Verband der Osteopathen Deutschland e.V.
Hauptmahlzeit werden insbesondere der Dünn- und Dickdarm kontinu-ierlich stark belastet. Die Aktivität des Darms ist normalerweise zwischen 3 und 11 Uhr morgens am größten, lässt bis 14 Uhr nachmittags kontinu-ierlich nach, bis sie zwischen ca. 21 und 22 Uhr stark verlangsamt. Da-her sollte nach ca. 19 Uhr möglichst nichts mehr gegessen werden, da-mit die aufgenommene Nahrung noch zu den darmaktiven Zeiten verar-beitet werden kann. Danach verringert sich die Darmperistaltik, die Nah-rung wird kaum mehr durchmischt und langsamer bis gar nicht mehr zersetzt. Insbesondere spät abends aufgenommene, normalerweise ge-sunde Rohkost, Salate und Vollkornprodukte sind dadurch nicht mehr leicht zu verdauen. Sie gären stark und die entstehenden Abbauproduk-te werden nicht wie sonst tagsüber umgehend verwertet. Stattdessen verbleiben sie lange im Darm und greifen die Darmschleimhaut an. Durch die zunehmende Belastung kann es daher leicht zu Entzündlich-keit und zu Funktionsstörungen des Darmes kommen. Vom Darm ins Blut übertretende Giftstoffe belasten zudem den Kreislauf, führen zu ei-ner Blutgefäßverengung und können wie wohl bei Martin S. immer wie-der Kopfschmerzen auslösen. Darüber hinaus werden bei chronischer Fehlernährung die Haltebänder des Darmes stärker als sonst bean-sprucht, was sich z.B. über die Faszien auch auf die Stellung des Be-ckens und der einzelnen Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule auswirken kann. Bei Martin S. machte sich das in Form der sporadisch auftreten-den Rückenschmerzen bemerkbar.
Durch seine Behandlung hat Osteopath Richard Weynen bei Martin S. die betroffenen Gewebe ausgeglichen und Impulse zur Selbstheilung gesetzt.
Ausschlaggebend für den anhaltenden Erfolg der Behandlung war aber auch die im Anschluss erfolgte Beratung. Richard Weynen hat seinen Patienten erläutert, wie er seine Ernährung umstellen und entsprechend seinen Ansprüchen und Organzeiten optimieren kann. Seitdem verzich-tet Martin S. auf die nächtliche Hauptmahlzeit, achtet insgesamt auf frü-here Essenszeiten und meidet Schwerverdauliches am Abend.
„Bis jetzt,“ so Martin S. zufrieden, „sind meine Kopfschmerzen nicht mehr aufgetreten und auch die Rückenschmerzen sind weg. Mein Osteopath hat mir beigebracht, mehr auf meinen Körper zu hören. Die Signale wa-ren ja da, nur hatte ich mich taub gestellt und darauf hat mein Körper mit Kopfschmerzen reagiert.“
Abdruck honorarfrei.
Belegexemplar erbeten.
Thema: Kopfschmerzen

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